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Mit rund 2240 Hektar ist Wiesenfeld mit den

Weilern Erlenbach und Rettersbach neun Kilo-

meter westlich von Karlstadt der flächenmäßig

größte Stadtteil Karlstadts. Wiesenfeld ist dörf-

lich geprägt, verfügt aber über eine gute Infra-

struktur mit Kinderkrippe, Kindergarten, Grund-

schule usw. Eine besondere Einrichtung ist der

Dorfladen am Gutshof, der im August 2015 eröffnet

hat und sich zu einem Dorfmittel- und Treffpunkt

entwickelt.

Wiesenfeld wird erstmals 1139 in einer Urkunde

erwähnt. Es dürfte jedoch viel älter sein, ein Indiz

dafür ist der Name: Orte mit den Endungen

,,-hofen“- und „-feld“ wurden in der Zeit zwischen

700 bis 800 n. Chr. gegründet. Man weiß, dass es

im Jahr 1804 in Wiesenfeld 721 Einwohner gab, im

Jahr 1900 waren es schon über 1000. Viele dieser

Menschen waren arm und wanderten in die USA

aus. Manche schickte man sogar weg, mit Geld aus

der Gemeindekasse. Heute fahren die meisten Wie-

senfelder nach Lohr und Karlstadt zum Arbeiten,

aber auch im Ort gibt es einige größere Handwerks-

und kleinere Industriebetriebe.

Wohl schon seit 1561 haben sich in Wiesenfeld

Juden niedergelassen. Um 1800 lebten 20 jüdische

Familien in Wiesenfeld. Einige wanderten im 19.

Jahrhundert aus, andere flohen im Nazi-Regime

oder wurden ermordet.

Die größten Sehenswürdigkeiten sind sie Pfarrkirche

Mariä Himmelfahrt (16. – 19. Jahrhundert) und die

ehemalige jüdische Synagoge. Die Pfarrkirche beein-

druckt mit schönen Barock- und Spätrokokofiguren.

Das Gotteshaus bot inmitten eines ummauerten

Kirchhofs vor allem in Kriegszeiten im Mittelalter

und der Frühen Neuzeit einen Schutz. Die Synagoge

wurde erstmals 1863 und nach einem Umbau 1929

erneut eingeweiht. Seit der Restaurierung 1993

wird das Gebäude für kulturelle Events wie Ausstell-

lungen oder Konzerte genutzt.

Das gesellschaftliche Leben wird vor allem von den

zahlreichen Vereinen geprägt. Älteste Vereine sind

die Feuerwehr, die Blasmusik, der Obstbauverein

und der Gesangsvereins „Liederkranz“.

Durch das Baugebiet (12 neue Plätze) im Osten

will man den Ort abrunden und den Bereich ent-

lang der Karlstadter Straße neu ordnen und nach-

verdichten.

Wiesenfeld

(ca. 1.200 Einwohner)

Neben der ehemals jüdischen

Synagoge ist sie die größte Sehens­

würdigkeit in Wiesenfeld: die Pfarr­

kirche Mariä Himmelfahrt mit schönen

Barock- und Spätrokokofiguren.

Stadtporträt |

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