Informationsbroschüre Gemeinde Schwaig b. Nürnberg - page 15

1419
bis 1514 hatte die Familie Schürstab Behringers-
dorf zu Lehen. Sie wohnte im „alten Schloss“
und ließ im Jahr 1439 eine Kapelle erbauen, die
der Maria-Magdalena geweiht wurde.
1514
verkauften die Schürstab Behringersdorf an die
Patrizierfamilie von Tucher. Diese führte 1525
die Reformation ein. 1716 begannen sie mit dem
Bau des neuen Schlosses. 1719 konnte die neue
Maria-Magdalena-Kirche eingeweiht werden, der
die Schürstab’sche Kapelle weichen musste.
1749 bauten die von Tucher auch das Pfarrhaus.
Die Familie Tucher von Simmelsdorf übte bis
zum Jahr 2000 das Patronat über die hiesige
Kirche aus.
MALMSBACH
wurde früh zu einem Außenposten
von strategischer Bedeutung vor den Toren Nürnbergs.
Als 1448 der Besitzer die befestigte Anlage an den Erz-
feind Nürnbergs, den Markgrafen von Ansbach Albrecht
Achilles (1449 – 1451) verkaufte, kam es zu Beginn des
ersten Markgräfler-Krieges (1449 – 1451) zur Plünderung
und Brandschatzung durch reichsstädtische Truppen.
Nach dem Krieg lehnte Nürnberg einen Rückkauf wegen
eines überhöhten Kaufpreises ab. Mit zunehmender
Feuerkraft und Reichweite der Artillerie verloren der­
artige Vorposten ihre strategische Bedeutung.
1463
wurde Ludwig Pfinzing Herr von Malmsbach,
danach wechselten die patrizischen Besitzer
häufig.
1643
kommt der Herrensitz von der Familie Fürer
an die Löffelholz „von Malmsbach“ und wird
von diesen ausgebaut.
Der letzte der patrizischen Besitzer Johann Grundherr
verkaufte in den 1830iger Jahren das Anwesen auf Abbruch
Behringersdorf von Süden nach einem Stich von C. M. Roth (1759)
und ließ den Gesamtkomplex parzellieren. Schloss und
Kapelle wurden abgerissen. Von der ehemaligen Talburg
sind heute noch das Torhaus, Wall und Graben erhalten.
Auf dem Burgareal wurden Wohnungen errichtet, im Burg-
graben Gärten angelegt. Wenn die Pegnitz Hochwasser
führt, füllt sich auch der Graben mit Wasser.
In
SCHWAIG
entwickelte sich aus dem ursprünglichen
Zeidelmuttergut im 16. Jahrhundert ein Gutshof und
Herrensitz. 1545 wurde dem Besitzer Hanns Dietz eine
Erweiterung und Aufstockung des Hauptgebäudes vom
Nürnberger Rat genehmigt.
Im zweiten Markgräflerkrieg (1552 – 1554) versuchte der
„Mordbrenner“ Markgraf Albrecht Alcibiades (1522 – 1557)
ein großes fränkisches Herzogtum zu schaffen. Während
damals weite Teile des Nürnberger Landes verwüstet
wurden, sind am Schwaiger Herrensitz keine ernsten
Schäden überliefert.
1590
wurde der offenbar noch recht bescheidene
und in der Bewohnung „unbequeme“ Bau
verbessert.
1632
/1634 fiel die ganze Anlage der Kriegsfurie
zum Opfer und konnte danach nur notdürftig
repariert werden.
1667
begann eine größere Wiederherstellung und
Anfang des 18. Jhd. gab die Familie Waldstromer
von Reichelsdorf, die den Schwaiger Herrensitz
1731 erwarb, dem Ensemble sein heutiges
Aussehen.
Noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war der Herren-
sitz Mittelpunkt des kleinen Dorfes Schwaig am südlichen
Rand des Pegnitztales. Behringersdorf mit Schloss, Kirche,
Schule und Friedhof, am nördlichen Talrand, war größer
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