8 |
Ortsporträt
Pyrbaum – Aufstieg und Ende der Herren von Wolfstein
Pyrbaum wurde erstmals 1130 urkundlich als Besitz des
Türinhart von Pirbown erwähnt. Im Jahre 1346 gelangt
Albrecht I. von Wolfstein über die Hochzeit mit einer
Tochter der Reichsministerialen Rindsmaul aus Nürn-
berg in den Besitz von Pyrbaum. 1522 erhebt Kaiser
Karl V. die Wolfsteiner in den erblichen Reichsfrei-
herrenstand.
Pyrbaum wird zum Markt erhoben
1527 folgt die Verleihung des Pyrbaumer Wappens und
Siegels, 1540 die Verleihung des Marktrechts. Unter Alb-
recht Friedrich ernennt Kaiser Leopold I. die Reichs
freiherren von Wolfstein 1673 zu Reichsgrafen. Die Linie
stirbt 1740 mit dem Tod des letzten männlichen Reichs-
grafen Christian Albrecht aus. Damit geht Pyrbaum an
das Kurfürstentum Bayern.
Pyrbaum im Wandel der Zeit
1902 erhalten die Gemeinden Seligenporten, Pyrbaum
und Rengersricht Anschluss an die Lokalbahn zwischen
Burgthann und Allersberg. Ab 1923 hält das elektrische
Licht Einzug in den Häusern der Gemeinde. 1954 wird in
Pyrbaum die zentrale Wasserversorgung errichtet, die
übrigen Ortsteile des heutigen Marktes folgen in den
1960er Jahren. 1967 gründen die Gemeinden Pyrbaum,
Seligenporten, Rengersricht und Oberhembach einen
Schulverband. 1997 holt Pyrbaum im Wettbewerb „Unser
Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“ die
Goldmedaille auf Bezirksebene.
Seligenporten – vom Kloster zur Gemeinde
1242 gründen der Reichsministeriale Gottfried von Sulz-
bürg und seine Gattin Adelheid von Hohenfels das
Zisterzienserinnenkloster Seligenporten – von den Non-
nen „Felix Porta“ genannt. Die Klostergründung wird
1249 durch Bischof Heinrich von Eichstätt bestätigt. 1299
erhält Seligenporten von König Albrecht die niedere
Gerichtsbarkeit. Um 1500 zählt das Kloster 350 Anwesen
mit 650 Untertanen in über 20 Orten.
Reformation – Gegenreformation
1550 muss die letzte Äbtissin des Klosters, Anna von
Kuedorf, zunächst die kurpfälzisch-protestantische Kir-
chenordnung annehmen. 1576 wird Seligenporten end
gültig evangelisch, im Zuge der Gegenreformation 1625
aber rekatholiziert. 1671 wird das Kloster dem Konvent
des Salesianerinnen-Klosters zu Amberg übergeben. Mit
der Säkularisation ab 1802 fällt die Hofmark Seligenpor-
ten an den bayerischen Staat.
Zisterzienser kehren zurück
Anfang des 19. Jahrhunderts bilden Seligenporten und
Schwarzach eine eigenständige Gemeinde. 1931 über-
Das altehrwürdige
Klostertor als Zufahrt zum
Klosterhof Seligenporten
Die Ortsteile