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Wein als Wirtschaftsfaktor

Im Jahr 1244 wird der Anbau von Wein

in Karlstadt erstmals in einer Urkunde

erwähnt. Der Muschelkalkboden und

das milde Klima sorgen dafür, dass die

Karlstadter Weine würzig schmecken

und sehr mineralstoffhaltig sind.

Nicht nur die Landschaft wird in und um Karlstadt von Wein-

bergen bestimmt, der Wein ist auch ein wichtiger Faktor für

und in der Wirtschaft Karlstadts. 144 Winzer bauen zurzeit auf

73 Hektar Fläche Rebsorten wie Silvaner, Müller-Thurgau, Bac-

chus, Domina und Spätburgunder an. Von Frühling bis August

finden zahlreiche traditionelle Wein- und Hoffeste statt, bei

denen man die guten Karlstadter Tropfen bei Musik und in

Geselligkeit kosten und genießen kann. Dazu bieten die Wein-

bauern Heckenwirtschaften, Weinbergführungen und Wein-

bergwanderungen an, auf Weinlehrpfaden kann man die Wein-

berge auf eigene Faust entdecken.

Der Weinanabau hat in Karlstadt eine lange Tradition. Schon

im Jahr 1244 wird der Anbau von Wein in Karlstadt in einer

Urkunde erwähnt. Wahrscheinlich ist allerdings, dass hier

schon ein paar Jahrhunderte früher die erste Rebe in der Region

gesetzt worden ist – immerhin wird in Franken nachweislich

schon seit dem 8. Jahrhundert Wein angebaut. Man nimmt

an, dass am Gambacher Kalbenstein bereits um 400 bis 600

n. Chr. Weinanbau betrieben wurde. Die Voraussetzungen in

Karlstadt sind dafür hervorragend. Der Muschelkalkboden

sowie das milde Klima des Mains sorgen dafür, dass würzig

schmeckende Weine in und um Karlstadt ausgebaut werden,

die zudem über sehr viele Mineralstoffe verfügen. Gepaart mit

dem Enthusiasmus und der Liebe der hiesigen Winzer kommen

beeindruckende Weine zustande, die schon oft prämiert wor-

den sind. Die Stadt Karlstadt selbst wählt jedes Jahr aus den

besten Weinen einen „Stadtwein“ aus, der dann bei allen städ-

tischen Veranstaltungen sowie Konzerten und Empfängen der

Stadt serviert wird.

Karschter Flaak

Wer an Karlstadt denkt, dem fällt wohl auch gleich der Begriff

„Karschter Flaak“ ein, ist der „Karschter Flaak“ doch die Sym-

bolfigur Karlstadts. Doch nicht jeder weiß, was der „Karschter

Flaak“ eigentlich genau ist und woher der Begriff kommt.

Nun: Karscht ist mundartlich und bedeutet Karlstadt. Span-

nender wird es dann beim „Flaak“. Flaak bedeutet so viel wie

Fleck. Ein „Karschter Flaak“ ist als ein „Karlstädter Fleck“.

Der „Karschter Flaak“ entstand so: Vor langer Zeit hatte

sich ein Bauersjunge aus Karlstadt in eine Bauernmagd aus

dem Umland verliebt. Um sie zu beeindrucken, zeigt er ihr

Karlstadt. An jedem Acker, bei dem sie vorbeikamen, schlug

sich der Junge aufs Knie und rief: „Der Flaak da, ghört a

mir!“ Irgendwann wurde die Braut stutzig und erkundigte

sich über die „abenteuerlichen“ Besitzverhältnisse ihres Aus-

erwählten. Und es kam heraus: Kein einziger Acker gehörte

ihm. Gelogen hatte er jedoch nicht. Denn jedes Mal, wenn

er gesagt hatte „Der Flaak da, ghört a mir!“, hatte er sich

auf die Flecken seiner Hose geklopft. Seitdem heißen die

Karlstädter „Karschter Flaak“.

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