

PFLEGESCHLOSS HIRSCHAU
Hirschau hat sogar ein Schloss, in dem heutzutage ein
kleines Hotel untergebracht ist, das mit seinem großen
„Fürstenzimmer“ eine Besonderheit darstellt. Die An-
fänge des Schlosses sind nicht genau bekannt, aber fest
steht, dass schon bei der Gründung der Siedlung
Hirschau durch die Grafen von Hirschberg im 13. Jahr-
hundert eine Befestigung existierte, die als Verteidi-
gungsanlage genutzt wurde.
Das Schloss wurde im Laufe der Zeit mehrmals umge-
baut, so auch im 15. Jahrhundert, als der erste Grund-
stock des heutigen Aussehens der Burg gelegt wurde.
Eine Tafelinschrift mit „Maister Erhar“ und zwei Wap-
penschilder mit den bayerischen Rauten bzw. Löwen
legt den Schluss nahe, dass es sich bei dem Leiter der
Umbauaktion vielleicht um den lange Zeit in Eger an-
sässigen Erhard Bauer handelt, einem Steinmetz- und
Stadtbaumeister, der auch in der Oberpfalz arbeitete.
In die angrenzenden Stadtmauern wurden Fenster ein-
gebaut, die im 16. Jahrhundert vergrößert und erwei-
tert wurden. Das Schloss hatte im Laufe der Jahrhun-
derte viele Funktionen inne, es war Sitz des Pflegers,
des Stadtrates und der Brauerei, zugunsten derer es im
19. Jahrhundert erneut umfangreich umgebaut und im
Osten um die Mälzerei erweitert wurde. In dem 1910
neuerbauten Schloss-Saal an der Nordseite des Schlos-
ses fanden später die ersten „Schlosslichtspiele“ statt
und er war somit das erste Kino von Hirschau.
Schloss-Hotel Hirschau
Hauptstraße 1, 92242 Hirschau
Telefon 09622 7010-0
In Hirschau gibt es zudem viele kleine und schöne
Kapellen.
Gustav-Adolf-Gedächtniskirche
1931 wurde der Grundstein der Gustav-Adolf-Gedächt-
niskirche gelegt und am 16.5.1932 konnte sie einge-
weiht werden. Nach einem exponiertemVikariat, das
von Amberg aus verwaltet wurde, ist sie am 23.7.1957
zur Pfarrei erhoben worden. In diesem Jahr wurde auch
das erste eigene Pfarrhaus erbaut.
Schon 1825 kamen mit der Gründung der Steingutfabrik
evangelische Fachleute nach Hirschau und nach dem
ErstenWeltkrieg stieg die Zahl der protestantischen
Einwohner weiter an, als die Firma Christian Carstens
GmbH die zwei Keramikfabriken übernahm, was weitere
Fachkräfte aus anderen Gebieten Deutschlands nach
Hirschau brachte. Besonders gefördert wurde der Kir-
chenbau von Georg Schiffer, Direktor der Amberger
Kaolinwerke GmbH. Nach dem ZweitenWeltkrieg
kamen mit den Heimatvertriebenen aus dem Osten und
dem Sudetenland weitere Protestanten nach Hirschau,
was den Bau der Kirche dringend notwendig machte.
Pflegschloss
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