Informationsbroschüre Stadt Heilsbronn - page 69

67
„Alle Bürger sollen sich sicher fühlen“
Interview mit Helmut Gollrad (50), Leiter der Polizeiin-
spektion Heilsbronn
H
err Gollrad, Sie und Ihr Team von der Polizeiinspek-
tion Heilsbronn schreiten nicht nur ein, wenn eine
Anzeige vorliegt. Sie sind auch als Dienstleister für die
Bürger unterwegs.
Das stimmt. Wir kümmern uns um viele Projekte und In-
itiativen.
Was sind das für Projekte?
Wir gehen seit einiger Zeit in die Fahrschulen und weisen
die jungen Leute mit gezielter, teils drastischer Visualisie-
rung darauf hin, welche Gefahren zu schnelles Fahren,
Alkohol am Steuer oder nicht angeschnallt sein, mit sich
bringen. Wir haben damit schon gute Ergebnisse erzielt:
Im Jahr 2012 haben Fahranfänger rund 77 Prozent aller
Unfälle verursacht, an denen sie beteiligt waren. Im Jahr
2013 waren es nur noch knapp 62 Prozent.
Nicht nur junge Leute, auch Senioren gelten als Gefah-
renquelle.
Unser Projekt für Senioren heißt „Tipps und Hilfen für
alte Hasen“. Dabei informieren wir die Senioren vor al-
lem über Neuerungen im Straßenverkehr. Wir erklären
ihnen, wie sie sich bei einem haltenden Schulbus verhal-
ten müssen und machen ihnen deutlich, dass man auf
einem Beschleunigungsstreifen wirklich beschleunigen
muss. Daneben geben wir auch Informationen darüber,
wie sich Medikamente auf das Fahrverhalten auswirken
können. Außerdem geht es in diesem Projekt auch um
andere Themen wie die „Warnung vor Betrügern“ oder
wir geben Tipps zum Schutz vor Einbrechern.
Gibt es noch einen Aufgabenbereich, der Ihnen beson-
ders am Herzen liegt?
Das Hauptprojekt, um das ich mich persönlich kümmere,
ist das Thema „Amoklauf“. Wir arbeiten dabei gemein-
sam mit Schulen zusammen. Ich halte Vorträge darü-
ber, wie man so etwas vorbeugen kann und was man
tun kann, wenn der Ernstfall eintritt, wie man sich dann
verhalten sollte. Wir entwickeln gemeinsam Sicherheits-
konzepte. Wir üben das auch und machen anschließend
Manöverkritik.
Warum ist ihnen dieses Thema so wichtig?
Spätestens seit dem Amoklauf an einer Schule in Ans-
bach im Jahr 2009 muss es jedem klar geworden sein,
dass sowas überall passieren kann, auch bei uns. Des-
halb arbeiten und üben wir auch mit Feuerwehren, Ret-
tungsdiensten und Kommunen zusammen, um die so
genannte Schnittstellenproblematik in den Griff zu krie-
gen. Wir entwickeln Konzepte, um im Ernstfall gerüstet
sein, um zu wissen, wer trifft wann welche Entscheidung.
Neben Ihrer Arbeit als Polizisten sind sie zurzeit auch als
Galeristen gefragt.
Im Zuge der Renovierung unserer Polizeiinspektion hat
uns die Diakonie Neuendettelsau eine Leihgabe von 14
Bildern zur Verfügung gestellt. Es sind Bilder von Men-
schen mit unterschiedlichen Behinderungen, die man
kaufen kann. Der Erlös geht an die Diakonie. Interessierte
Bürgerinnen und Bürger können die Ausstellung jederzeit
nach telefonischer Voranmeldung besichtigen.
Die Polizeiinspektion Heilsbronn ist nicht nur zuständig
für die Stadt Heilsbronn, sondern auch für die Städte
Windsbach und Wolframs-Eschenbach, die Marktge-
meinden Dietenhofen und Lichtenau sowie die Gemein-
den Bruckberg, Mitteleschenbach, Neuendettelsau und
Petersaurach. Insgesamt betreut die Polizeiinspektion
Heilsbronn ein Gebiet mit etwa 43.000 Einwohnern und
einer Fläche von rund 355 km².
Bildung, Gesellschaft und Soziales
1...,59,60,61,62,63,64,65,66,67,68 70,71,72
Powered by FlippingBook