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Neben der Kirche steht der

Markusturm

. Auf hohem Felsen

aufragend hat man von diesem im 15. Jahrhundert erbauten

Wehrturm eine wunderschöne Aussicht auf Creußen und das

Tal des Roten Mains.

Direkt im Stadtkern steht das

Alte Rathaus

, das 1360 erbaut

und nach den Zerstörungen im Hussitenkrieg 1477 wieder neu

errichtet worden ist. Zu den Besonderheiten des Rathauses

gehören die spätgotischen

Brot- und Fleischbänke

auf der öst-

lichen Langseite. Diese Verkaufsstände für Bäcker und Metzger

sind Zeugnis dafür, dass die Stadt früher Qualität und Angebot

von Grundnahrungsmitteln im Rahmen der Markttage kontrollierte.

Weitere Besonderheiten sind zudem:

1. das

Eremitenhäuschen

(es gilt als einzig erhaltene bürgerliche

Eremitage Deutschlands und wurde um 1760 von Johann

Theodor Künneth erbaut),

2. die weit verzweigten, in den Sandstein vorgetriebenen über

60 Felsenkeller

in und außerhalb der Altstadt mit ihren Bier-

bänken sowie

3. das

Scharfrichterhaus

(heute Krügemuseum) und

4. das

Brauhaus

.

Nicht mehr erhalten ist die

Burg von Creußen

. Der Schweinfurter

Markgraf Hezilo hat sie auf dem Areal der heutigen St. Jakobus-

Kirche erbaut (heute Heziloplatz). Erstmals schriftlich belegt ist

sie für das Jahr 1003 („castrum crusni“). Auf einem Kupferstich

aus dem Jahr 1691 kann man noch die Ruine der Burg erkennen.

Außerhalb der Stadt befindet sich der

Spielberg

, hier wurde

im Mittelalter Recht gesprochen („spell“ = germanisches Wort

für „Rechtsprechen“). Der Weg hoch zum Spielberg dokumen-

tiert eindrucksvoll die Höhe und das Gefälle des Sandsteinfelsens

zum Roten Main, der sich mit seinen Wiesen, Büschen und Bäu-

men wie ein grünes Band auch heute noch um die Altstadt legt.

GRÜNEWALD-ALTAR IN LINDENHARDT

Das bekannteste Wahrzeichen der St. Michaelskirche und weit

über Oberfranken hinaus von großer Bedeutung ist der Flügelal-

tar von 1503. Die auf der Rückseite des Altars abgebildeten 14

Nothelfer und Christus als Schmerzensmann stammen alle von

Matthias Grünewald, einem Zeitgenossen Albrecht Dürers.

Kontakt für Führungen:

Pfarramt

Telefon: 09246 263

Sekretariat Telefon: 09246 980885

STADTFÜHRUNGEN IN CREUSEN

Ab Ostern bis Ende Oktober können Besucher (ohne Anmeldung)

die mittelalterlich geprägte Altstadt von Creußen kennen lernen

und besondere Eindrücke wie die mittelalterlichen Brot- und

Fleischbänke, Stadttore, Wehrtürme u.v.m. erleben.

Treffpunkt

ist immer samstags um 14 Uhr beim Brunnen am Marktplatz

.

Nach Voranmeldung sind außerdem Führungen jeder Zeit mög-

lich – auf Wunsch auch in historischer Gewandung. Dazu wer-

den noch zahlreiche Themen-Rundgänge angeboten wie der

Rundgang mit dem Nachtwächter, eine Zeitreise entlang der

Stadtmauer, durch die Felsenkeller oder „Auf den Spuren der

alten Handwerkerzünfte“.

Kontakt für Stadtführungen:

Stadt Creußen:

09270 989-0

Krügemuseum:

09270 5805

SEHENSWÜRDIGKEITEN AUS

DEN ANDEREN GEMEINDEN

Highlights im

Markt Schnabelwaid

sind das Schloss am öst-

lichen Ortsrand im Talgrund und die

Kirche Maria Magdalena

,

deren markanter Turm mit seiner Doppelzwiebel schon von Wei-

tem grüßt. Ein Schloss in Schnabelwaid wird erstmals im Jahr

1410 als

„Schloß und Vesten zu der Schnabelweide“

erwähnt.

Es wird während der Markgrafenkriege (16. Jahrhundert) zer-

stört und Anfang des 17. Jahrhunderts wieder neu errichtet.

Die Evangelische Kirche Maria Magdalena wurde Anfang des

17. Jahrhunderts auf den Resten einer älteren Kapelle gebaut.

Sie ist das höchste Bauwerk Schnabelwaids (der Turm ist

mehr als 40 Meter hoch) und hat als einziges Gebäude – dank

seiner dicken Mauern – den furchtbaren Brand vom 16. März

1633 überstanden. Nachdem die Katholiken das evangelische

Gotteshaus nach dem Zweiten Weltkrieg erst mitgenutzt hat-

ten, haben sie sich bald schon eine eigene Kirche gebaut: Die

St. Otto-Kirche wurde 1962 eingeweiht. Bauliches Highlight in

der Gemeinde Haag ist das Schloss in Unternschreez (älteste

Bauteile aus dem 16. Jahrhundert).