Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  47 / 52 Next Page
Basic version Information
Show Menu
Previous Page 47 / 52 Next Page
Page Background

Herr Schmidt, Sie sind mit dem Ehrenamtspreis des Baye-

rischen Fußballverbandes ausgezeichnet worden. Warum

liegt Ihnen die Arbeit mit den jungen Leuten so am Herzen?

Manfred Schmidt: Mein Ansatz ist der: Ich will Kindern und

Jugendlichen eine zweite Heimat geben. Ich will sie weg-

holen von der Straße, vom Fernseher und vom Computer.

Ich will, dass sie Sport machen, sich bewegen und lernen,

sich in einem Team zu integrieren.

Und wie genau setzen Sie das um?

Schmidt: Ich bin auch neben dem Fußballplatz für die jun-

gen Leute immer da, wenn sie mich brauchen. Ich helfe

bei Bewerbungsschreiben, bei Problemen in der Schule

und Zuhause. Die Jugendlichen können mich auch nachts

anrufen, wenn sie nicht wissen, wie sie heim kommen sol-

len. Dann hole ich sie auch mal von der Disco ab.

Was sagt Ihre Frau Christa dazu?

Schmidt: Sie unterstützt mich in allem. Sie hat mich

auch dazu ermutigt, mich zu engagieren. Damals vor etwa

16 Jahren, als ich mit meinen beiden Söhnen zum ASV

gekommen bin und gemerkt habe, dass man hier viel

ändern kann.

Was hat sich seitdem getan?

Schmidt: Mittlerweile spielen bei uns rund 300 Kinder und

Jugendliche in 17 Teams, jedes Team hat zwei Betreuer.

Dazu kommt, dass die gesamte Vorstandschaft des ASV

uns den Rücken stärkt. Mit uns meine ich Katrin Diller und

mich. Katrin ist die stellvertretende Jugendleiterin, wir

arbeiten seit sehr vielen Jahren eng zusammen.

Sie haben auch eine Kooperation mit der Grundschule.

Schmidt: Wir bieten jedes Schuljahr einmal Schulsport

auf unserem Gelände an. Da nehmen sich dann die

Betreuer Urlaub und spielen mit den Schulkindern zwei

Tage Fußball.

Auch Ihre Betreuer sind engagiert.

Schmidt: Ja, sehr. Wir organisieren für sie auch Schulun­

gen zu den verschiedensten Themen wie fußball­

spezifische aber auch gesellschaftliche Fortbildung.

Was ist Ihr neuestes Projekt?

Schmidt: Wir bekommen endlich einen Kunstrasenplatz.

Trainieren Sie eigentlich noch selbst ein Team?

Schmidt: Die Bambini, mit Katrin Diller, Laura Mönch

und Horst Süß, einer Ikone beim ASV. Er ist schon über

70 Jahre und noch immer mit viel Enthusiasmus und

Freude dabei.

Manfred Schmidt

Der gebürtige Utten-

reuther Manfred Schmidt

lebt mit seiner Ehefrau

Christa und seinen bei-

den Söhnen in Reiners-

dorf. Schmidt arbeitet

als Personalkaufmann

und hat früher selbst

viele Jahre aktiv Fußball

gespielt (u. a.Bayern-

liga). Für seine Jugendarbeit beim ASV Weisendorf

ist er im Jahr 2014 mit dem BFV-Ehrenamtspreis

ausgezeichnet worden. Das ist die höchste Aus-

zeichnung, die ein Vereinsehrenamtlicher errei-

chen kann.

„Ich will Kindern eine

zweite Heimat geben“

Interview mit Manfred Schmidt

45