INTERVIEW
mit Holger Harbich
„Oberasbach ist keine Industriestadt
– und das ist gut so!“
Die Stadt Oberasbach und die hiesigen Unternehmen
haben im Ortsverband Oberasbach des Bund der Selbstän-
digen – Gewerbeverband Bayern e.V. einen verlässlichen
Partner gefunden, mit dem gemeinsame Ziele erreicht
werden können. Der im April 2015 gewählte Vorsitzende
Holger Harbich lebt seit 1993 mit seiner Frau Sonja in
Oberasbach und arbeitet seit 2004 als selbständiger
Finanzdienstleister. Auch privat ist Holger Harbich über
sein langjähriges Ehrenamt bei der FF Oberasbach und
als Laienschauspieler bei der Theaterspielgruppe der
Freiwilligen Feuerwehr Rehdorf bestens vernetzt.
Herr Harbich, wie beurteilen Sie den Standort Oberasbach
aus der Sicht eines Selbständigen? Wo liegen die besonde-
ren Stärken und Schwächen der Stadt aus der Sicht eines
Unternehmers?
Oberasbach hat sich den ländlichen Charakter bewahrt.
Dennoch hat Oberasbach eine große Anzahl an Gewerbe-
treibenden und Unternehmen, oft auch in 2. oder 3.
Generation, die erhalten werden sollte. Etwaige Wünsche
mancher Firmen aus Oberasbach, zum Beispiel die Leer-
stände zu füllen, entsprechende Gewerbegebiete oder
Mischgebiete zu schaffen, sollten sehr ernst genommen
werden. Somit könnten ansässige Firmen besser expandie-
ren und sich neue Betriebe ansiedeln. Ich meine, Oberas-
bach hat einen gesunden Mix aus Branchen, besonders
auch aus dem zukunftsfähigen Gesundheitsbereich und ich
würde mir wünschen, dass dieses breite existierende
Angebot Oberasbacher Firmen „sichtbarer“ wird. Die
Schaffung eines Gründerzentrums im Bereich Gesundheit
könnte dies zusätzlich bereichern. Grundsätzlich hilft
natürlich die passende Infrastruktur seitens der Stadt, um
das Ziel „Leben und Arbeiten in Oberasbach“ und damit
Kaufkrafterhalt und Lebendigkeit in Oberasbach im Sinne
von Ökonomie und Ökologie auszubauen. Letztlich ist es ja
auch wieder zum Wohle beider Seiten, da stabile Umsätze
und Gewinne der örtlichen Unternehmen – und die Vielfalt
der vielen klein- und mittelständischen Unternehmen ist
hier aus meiner Sicht ein großer Vorteil für die Planung
der entsprechenden Steuereinnahmen der Stadt – zur
Verwirklichung vorgenannter Maßnahmen der Stadt
beitragen.
Welche Aktivitäten des BDS Oberasbach waren in den
vergangenen Jahren besonders erfolgreich? Welche
Aktivitäten werden zukünftig folgen?
Das bereits von meiner Vorgängerin Monika Halbritter und
dem KüchenTeam Schulz zusammen mit der Stadt ins
Leben gerufene „Küchengespräch“ hat sich als Jahresauf-
taktveranstaltung für örtliche Unternehmer etabliert. Es
ist sicher mittlerweile ein fester Bestandteil des BDS
Oberasbach. Hervorragende Redner zu aktuellen Themen
mit einem tollen hausgemachten Buffet des KüchenTeams
im schicken Küchenstudio locken jedes Jahr immer mehr
Gäste an. Immer mehr Zulauf haben auch die monatlichen
offenen Unternehmertreffs, die allen Oberasbacher
Firmeninhabern zum „Schnuppern“ und Kennenlernen
dienen und die Mitglieder zum Erfahrungsaustausch im
Tagesgeschäft anregen sollen. In den letzten 15 Monaten
sind unsere Mitgliederzahlen über 40 Prozent auf 55
Firmen gestiegen. Nach außen sichtbar sind wir zum
Beispiel mit Info- und Aktionsständen beim Stadt- und
Bürgerfest und am Oberasbacher Weihnachtsmarkt. Diese
Präsenz wollen wir auch in Zukunft zeigen und unsere
Mitglieder noch mehr zu deren Nutzen in unsere Aktivitä-
ten einbinden und deren qualitative Aktivitäten gerne
medial unterstützen. Zum Beispiel über die sozialen
Netzwerke. Außerdem werden wir den Neu- und Umbau
und die Entwicklung des Rathausumfeldes und die damit
verbundenen Gewerbeinteressen stark begleiten.
Wirtschaft & Wohnen
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