Mehrere Pleinfelder Adelige bekleideten hohe Ämter,
beispielsweise das Truchseßamt (Verpflegungsamt)
beim Bischof von Eichstätt. Der bedeutendste Adelige
war wahrscheinlich Wolfram von Eschenbach,
der vermutlich hier geboren wurde, da der Minnesän-
ger Albrecht ihn seinen „Freund von Bleienfelden“
nennt und Wolfram von sich selbst sagte, dass er aus
Bayern stammte. Von Marschall von Pappenheim, sei-
nem Lehensmann, hat er bei Eschenbach wahrschein-
lich ein Lehen erhalten.
1483 bekam Pleinfeld von Kaiser Friedrich III. das
Marktrecht an fünf Tagen im Jahr, 1486 folgte das Wap-
pen-, Siegel-, und Befestigungsrecht.
Obwohl Schloss Sandsee schon lange
eine Mauer mit Burggraben hatte,
konnte mit dem Bau der Stadtmauer
aufgrund älterer Rechte der Stadt Wei-
ßenburg und Zwistigkeiten mit den
Markgrafen zu Ansbach erst
100 Jahre später begonnen werden.
Während des Dreißigjährigen Krieges
(1618 – 1648) musste Pleinfeld viel Leid
erdulden und die Einwohnerzahlen
sanken drastisch, 1634 gab es wegen
Mangel an Bewohnern nicht einmal
mehr einen Pfarrer in Pleinfeld. Anschlie-
ßend erlebte der Ort jedoch eine Zeit des
Aufschwungs: Das im Krieg zerstörte
Schloss wurde 1660 wieder aufgebaut
und ab 1700 folgten zahlreiche Neu-
bauten (Bau der Rezatbrücke 1695, Kir-
chenerneuerung 1702, Rathausbau 1702,
Kastenhaus – Getreidespeicher 1724).
1802 wurde Pleinfeld bayrisch und durch die Bahnlinie
nach Gunzenhausen (1849) und nach Weißenburg
(1869) bekam es mehr Bedeutung. Nach 1945 zogen
viele ausgebombte Städter hierher und es fanden viele
Erschließungsmaßnahmen, Modernisierungen und
Eingemeindungen statt. Durch das Brombachspeicher-
projekt ist Pleinfeld mittlerweile überregional bekannt
geworden und zieht viele Touristen an.
Übrigens wurde das Pleinfelder Rathaus bereits 1880
erbaut. Früher waren darin auch noch die Gendarmerie
(bis 1938) mit Gefängniszelle, die Feuerwehrhalle und
eine Waaghalle für Tiere und Hopfen untergebracht.
Pleinfeld (frühere Namen auch Blienfled, Pliginvelt und Plienfeld) entstand
aufgrund des günstiges Rezatverlaufes und wurde Ende des 8. Jahrhunderts
erstmals in einer Schenkungsurkunde erwähnt, in der eine Kunigund von
Blienfeld dem Kloster Fulda Besitztümer in Ettenstatt übereignete.
Das Wappen zeigt oben einen silbernen, waagrechten
Bischofsstab auf rotem Grund, darunter ist es geviert, in
den Farben Silber (Viertel 1 und 4 ), Schwarz (Viertel 2)
und Rot (Viertel 3). Pleinfeld bekam sein Wappen aufgrund
einer Bitte des Bischofs von Eichstätt, Wilhelm von Reiche
nau, die 1486 von Kaiser Friedrich II. zusammen mit den Marktrechten
gewährt wurde.
Der Bischofsstab verdeutlicht die lange Herrschaft des Hochstifts Eichstätt,
die bis zur Säkularisation 1802 andauerte, ab 1819 fehlte er für einige Zeit
im Wappen. Die Farben von Schildhaupt und Bischofsstab variierten zwi
schen Rot, Gold und Silber. Auch die Vierung war einmal silbern und
schwarz, dann wieder silbern und rot. Einmal war sie aus patriotischen
Gründen im 19. Jahrhundert sogar silbern und blau. Dies änderte sich, als
man 1984 im Rahmen der Feier „500 Jahre Markterhebung Pleinfeld“ die
Abschrift des ursprüngichen Wappenbriefes fand. Aus diesem gehen die
Farben ganz eindeutig hervor und seitdem sind die Farben im Pleinfelder
Wappen wieder historisch richtig.
Das Wappen
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