Kleiner Streifzug durch die Geschichte Oberkotzaus
Ortsporträt
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Über die Gründung und Entstehung von Oberkotzau gibt
es viele geheimnisumwitterte Sagen und Legenden, die
hauptsächlich durch Wortspiele mit den Ortsnamen einen
Bezug zur frühen Geschichte herstellen. Fakt ist, dass Ober-
kotzau aus den drei Siedlungen Kotzau, Schwandewitz und
Saaldorf entstand und diejenige Siedlung für die Namens-
gebung ausschlaggebend war, in der die Burg errichtet
wurde. Oberkotzau gehört zu den ältesten Ansiedlungen
im nordostoberfränkischen Raum. Dies beweisen archäo-
logische Funde.
Der Ort Kotzau wurde erstmals am 26. März 1234 in einer
Urkunde erwähnt, aus der zu schließen ist, dass eine als
Ministerialen eingesetzte Adelsfamilie, die späteren Herren
von Kotzau, wahrscheinlich mit den Diepoldinger Grafen
von Gingen-Vohburg um diese Zeit in die Gegend kamen.
Oberkotzau erlebte 1848 einen großen wirtschaftlichen
Aufschwung als die Eisenbahnstrecke von München über
Hof-Leipzig nach Berlin eröffnet wurde. Sie brachte die Tex-
til- und Porzellanindustrie, eine Hefefabrik und vieles mehr.
Auch viele Eisenbahnarbeiter aus der Oberpfalz siedelten
mit ihren Familien in Oberkotzau an, was die bis dahin rein
evangelische Gemeinde um eine katholische erweiterte.
Die beiden Kirchen arbeiten heute eng zusammen. Nach
dem Ende des Zweiten Weltkrieges zogen außerdem viele
Vertriebene aus Schlesien und dem Sudentenland in den
Ort.
Heute ist Oberkotzau aufgrund seiner Nähe zur kreisfreien
Stadt Hof, vielfältigen Modernisierungen und Neubauten
sowie guter Verkehrsanbindungen eine beliebte Wohnge-
meinde.