DER MARKT
FEUCHT
DER
MARK T FEUCHT
Zeidler – so hießen die Imker und Züchter von Waldbienen
im Mittelalter. Das Wort Zeidel steht für Honig und „zeideln“
bedeutet, dass der Imker Honigwaben aus dem Stock schnei-
det. Im Mittelalter war Feucht gerade wegen seiner Lage im
kaiserlichen Reichswald, „des Reiches Bienengarten“, ein
Zentrum der Zeidlerei. Auf dem heutigen Gebiet des Mark-
tes Feucht gab es im Mittelalter etwa 50 Zeidelgüter. Hatte
damals ein Zeidler einen Bienenschwarm in einer Baumhöhle
entdeckt, so markierte er den Baum mit seinem Hauszeichen.
Damit war dieser sein Eigentum und er konnte den Honig die-
ser Bienen später verkaufen. Das war ein lukratives Geschäft.
Vor allem die Nürnberger kauften Honig. Sie brauchten ihn
als Süßungsmittel für ihre weltberühmten Nürnberger Leb
kuchen. Er wurde auch für die Herstellung von Met, dem
Honigwein, benötigt. Aus dem Bienenwachs entstanden zu-
dem duftende Kerzen.
Die Zeidler wurden von den Kaisern gefördert und mit vielen
Rechten ausgestattet: Zollfreiheit, Lehensfreiheit, eine eigene
Gerichtsbarkeit sowie jagdliche und forstliche Rechte.
DAS ZEIDELWESEN
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