Noch einmal zurück zu Handel und Gewerbe.
Welche Möglichkeiten hat die Gemeinde, Neu-
ansiedlungen zu fördern?
Viele Neuansiedlungen können wir nicht mehr
herholen, weil wir so gut wie keinen Platz mehr
haben. An der Moserbrücke haben wir noch eine
Fläche von fast zehn Hektar, die wir langfristig
entwickeln wollen. Das soll eine Zukunftsreserve
für die Ansiedlung von möglichst klein- und mit-
telständischen Unternehmen werden.
Wie sieht‘s mit der Ansiedlung von großflächigem
Einzelhandel aus?
Es ist Konsens im Marktgemeinderat, dass wir
keinen weiteren Einzelhandel auf der „grünen
Wiese“ wollen. Aber wir brauchen im Ortszentrum
dringend Einkaufsmagneten. Da ist auf der einen
Seite der Naturkostmarkt Ebl, der sich überaus
positiv entwickelt. Und auf der anderen Seite der
Discounter Norma. Der derzeitige Markt ist zu
klein, unattraktiv und entspricht nicht mehr den
heutigen Anforderungen. Wir arbeiten intensiv
an einer dauerhaften Lösung. Außerdem wird der
bisherige Edeka-Markt vergrößert und zusammen
mit einem neuen Drogerie-Markt an die Altdorfer
Straße verlegt.
Wie entwickelt sich das Wohnungsangebot in
Feucht und was kann die Gemeinde für mehr
Wohnraum tun?
Im Neubaugebiet „Am Reichswald“ bzw. ParkSide
haben wir bewusst auf junge Familien gesetzt. Der
Investor hat kostengünstigen und platzsparenden
Wohnraum geschaffen. Die Häuser wurden bisher
schnell verkauft. Künftig müssen wir auf Nachver-
dichtung setzen. Aber das Potenzial ist auch hier
begrenzt.
Junge Familien benötigen ja auch eine entspre-
chende Infrastruktur. Wie ist Feucht hier gefordert?
Es ist uns ein dringendes Anliegen, die Betreu-
ungsquoten bei Kinderkrippen, Kindergärten und
Horten immer schnell an die aktuellen Bedürf-
nisse anzupassen. Wir müssen und möchten den
Ansprüchen junger Familien gerecht werden. Um
das zu bewältigen, ruhen wir uns auf Erreichtem
nie aus, sondern setzen stets alle Hebel in Bewe-
gung und arbeiten intensiv an Lösungen. Auch bei
den Ganztagesklassen und der Mittagsbetreuung
stellen wir uns auf die wachsende Nachfrage ein.
Wie stellt sich Feucht auf die Herausforderungen
ein, ein seniorengerechter Ort zu werden?
DER
MARK T FEUCHT
Schon jetzt haben wir alle notwendigen Einrich-
tungen für die ambulante Betreuung von Senio-
rinnen und Senioren vor Ort. Allerdings fehlt noch
ein Pflegeheim, an dessen Ansiedlung wir intensiv
arbeiten.
Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Wie soll
Feucht in fünf oder zehn Jahren aussehen?
Das, was vorhanden ist, müssen wir noch in
einigen Details verbessern. Dann wollen wir die
Gemeindeverwaltung hier im Rathaus und im
sogenannten Metzhaus nebenan zusammenlegen.
Damit würde das Pfinzingschloss frei. Hier könn-
te sich dann eine kleine Feuchter Kulturmeile
entwickeln mit dem Hermann-Oberth-Raumfahrt-
Museum, der Gemeindebücherei und dem Zeidel-
museum. Diese drei Einrichtungen brauchen
dringend mehr Platz.
Zum Abschluss: Was macht Feucht aus Ihrer Sicht
so lebens- und liebenswert?
Wir sind eine Gemeinde im Grünen mit hohem
Freizeitwert. Es gibt in Feucht keinen Punkt, der
mehr als einen Kilometer vom Bannwald entfernt
ist. Trotzdem liegen wir ganz zentral in der Me-
tropolregion. Mit der S-Bahn ist man in nur acht
Minuten von Feucht am Nürnberger Hauptbahn-
hof.
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